Bahnbetrieb und Infrastruktur

Funktionale Anforderungen an Sensorik und Logik einer ATO-Einheit (ATO-SENSE)

Assistenzsysteme sind heute im Eisenbahnbereich schon weit verbreitet, automatischer Betrieb stellt bei U-Bahnen den Stand der Technik dar und höhere Automatisierungsstufen erscheinen technisch auch bei Eisenbahnen umsetzbar. Dennoch gibt es verschiedene Aspekte, die eine schnelle Einführung hochautomatisierten Fahrens (GoA3 und GoA4) erschweren.

Ziel des Projektes "Funktionale Anforderungen an Sensorik und Logik einer ATO-Einheit" (ATO-SENSE) ist die Ermittlung eines Ansatzes zum Vergleich der menschlichen Leistungsfähigkeit und der zu erwartenden Fehler, als Definitionsgrundlage der Anforderungen an ein technisches ATO-System. Dabei soll u.a. definiert werden, welche Sinne der Mensch für den Fahrvorgang nutzt, wo seine Wahrnehmungsgrenze liegt und wie schnell er daraus die richtige Entscheidung ableitet und reagiert.

Dazu werden aus den Regelwerken und den Betriebserfahrungen die Aufgaben des Triebfahrzeugführers extrahiert. Durch Anreicherung mit Ausführungs- und Umgebungsparametern entstehen Szenarien, an denen sowohl menschliche als auch technische Funktionen gemessen werden können. Die Bandbreite der menschlichen Leistungsfähigkeit wird erfasst. Hier werden Wahrnehmung, Erkennung der relevanten Information und das Initiieren der richtigen Handlungen systematisch betrachtet und daraus ein Modell der Leistungsfähigkeit entwickelt. Hierbei kommen auch Fahrsimulatorstudien im EBuEf zum Einsatz.

Auftraggeber ist das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF). Das Projektteam besteht aus dem Fachgebiet Bahnbetrieb und Infrastruktur (Leitung), dem DLR, Siemens Mobility und DB Systemtechnik. Die Laufzeit des Projektes beträgt 36 Monate.

Die Arbeiten werden eng mit dem Schwesterprojekt ATO-RISK abgestimmt, bei dem unser Fachgebiet ebenfalls Teil des Projektteams ist.